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Die Ideologien des Rassismus in der Magischen Welt erheben magische Menschen über alle anderen Lebewesen. Wer reines Zaubererblut habe, sei von Natur aus überlegen:

  • gegenüber anderen 'nicht-magischen' Menschen - also Muggeln, weil deren Blut keine magischen Kräfte enthalte;
  • gegenüber anderen magischen Lebewesen, die nicht wie sie 'Menschen' seien, sondern außer ihren eigenen magischen Kräften noch etwas tierisches wildes im Blut hätten.


Rassismus gegen Muggel

Rassistisch gesehen sind Zauberkräfte nur in Zaubererblut enthalten. Wenn Muggelblut das Zaubererblut "verunreinigt", sind entsprechend weniger Zauberkräfte drin. Nach dieser rassistischen Sicht gibt es eigentlich keine richtigen Zauberer und Hexen außerhalb der alten Zaubererfamilien: Nur wer reines Zaubererblut hat, kann demnach im vollen Umfang magisch sein.

In Wirklichkeit ist zu beobachten, dass Zauberkräfte, wie jedes Talent, zwar häufig, aber nicht in jedem Falle ererbt sind. Sie treten durchaus auch in Familien auf, die nie zuvor Zauberkräfte oder Kontakte mit der magischen Welt hatten. Umgekehrt gibt es auch in "reinblütigen" Zaubererfamilien gelegentlich Nachkommen, die das magische Talent ihrer Eltern nicht erben, nämlich die Squibs. Rassistisch beurteilt dürfte es sie eigentlich gar nicht geben und so werden sie auch behandelt: Squibs werden von ihren "edlen" Familien totgeschwiegen und verschwinden ohne Würdigung ihrer anderen Begabungen oder ihres schwierigen Lebens irgendwo zwischen der magischen und der Muggelwelt. Wer sich auf sein reines Zaubererblut etwas einbildet, lässt sich durch lebende Gegenbeispiele nicht beirren. Im Gegenteil: Wenn jemand, wie die muggelstämmige Hermine Granger eine Hexe ist, und auch noch ausgezeichnete Schulnoten erarbeitet, gilt das als besondere Schande und als Beweis für die Verkommenheit der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Ganz unabhängig von ihrer magischen Begabung wird Hermine wegen ihres Muggelblutes als Schlammblut (im Original:Mudblood) beleidigt und diskriminiert.

Wie auch bei der Blutideologie der Nazis, dauert die behauptete Verwässerung magischen Blutes naturgemäß an, sobald irgendwann Muggelblut in einen Stammbaum geraten ist. Deshalb gilt auch Harry als Halbblut (im Original: Half-Blood), obwohl seine Eltern beide Zauberkräfte hatten. Seine Großeltern mütterlicherseits waren Muggel. Also muss auch sein Blut "verdreckt" sein!

Konsequenterweise entfernen Rassisten wie die Familie Black alle Angehörigen aus ihren "reinblütigen" Stammbaum die nicht zu ihrer Gesinnung passen:

  • Familien von Anverwandten mit Muggelpartnern und ihre magisch-begabten Kinder, sowie
  • "reinblütige" Nachkommen ihres Stammes, die sich als Squibs erweisen, also trotz ihrer Zaubererabstammung keine Zauberkräfte haben.
  • "Blutsverräter" - also all jene, die entweder Muggelstämmige nicht terrorrisieren, oder vertriebene Verwandte nicht verachten und meiden.

Gemäß der rassistischen Beurteilung sind Muggel minderwertige Menschen, die aus der magischen Welt herausgehalten werden sollten. Von Extremisten wird ihre Hilflosigkeit gelegentlich öffentlich lächerlich gemacht und zur Belustigung vorgeführt. Extreme Rassisten gehen aber auch soweit, Muggel oder muggelstämmige magische Menschen wie störendes Ungeziefer auszurotten. Solche Tendenzen finden sich in der schwarzen Magie wieder, da der Glaube an die natürliche Überlegenheit von Zauberern und Hexen und die schwarz-magischen Herrschaftsansprüche bestens zusammenpassen.

Gegen derartige rassistische Machenschaften hat das Zaubereiministerium ein von Arthur Weasley ausgearbeitetes Muggelschutzgesetz verabschiedet. Dagegen ist der Rassismus gegenüber nicht-menschlichen magischen Wesen auch innerhalb des Ministeriums offizielle Politik.

Rassismus gegen andere magische Wesen

Der Rassismus der Zauberer gegenüber anderen magischen Wesen wird im Brunnen der magischen Geschwister im Atrium des Zaubereiministeriums versinnbildlicht:

Zauberer und Hexe stehen im Mittelpunkt und die anderen magischen Wesen - ein Hauself, ein Kobold und ein Zentaur blicken bewundernd zu ihnen auf.

Das verfälscht die Geschichte der Magie völlig: "Zauberwesen" werden von magischen Menschen nur als "menschenähnlich" eingestuft, und wehren sich seit Jahrhunderten gegen die Vorherrschaft der Zauberer. Als "Halbmenschen" (im Original: Halfbreeds) dürfen sie nur dann mitreden und -bestimmen, wenn die Zauberer es ihnen zugestehen.

Die leitende Ministeriumsangestellte Dolores Umbridge will Halbmenschen mit Verweis auf ihre angebliche wilde, gefährliche Natur aus Hogwarts verbannen. Der Zaubereiminister unterstellt der Halbriesin Olympe Maxime irgendwelche gewalttätigen Neigungen aufgrund ihres Riesenblutes. Auch zaubereigesetzlich ist dieser Rassismus fest verankert z.B. in der Bestimmung, dass es nur magischen Menschen selbst gestattet ist, einen Zauberstab zu benutzen.


Übersetzungskritik

Halfblood und Halfbreed wurden gleichermaßen als 'Halbblut' übersetzt und damit wurde ein wichtiger Unterschied verwischt:

  1. Das Zaubereiministerium diskriminiert lediglich die "halfbreeds": Zentauren, (Halb-)Riesen und Werwölfe sollen beispielsweise deshalb nicht in Hogwarts unterrichten, weil sie als gefährliche und wilde Wesen beurteilt werden;
  2. Muggelstämmige magische Hexen und Zauberer dagegen werden selbst bei den Auroren, also in einem sicherheitsrelevanten Bereich des Zaubereiministeriums eingestellt.


Quellen

  • HP I/Kapitel 1, 4-8 HP II/Kapitel 2, 3, 6, 9, HP IV/Kapitel36, HP V,/Kapitel 36, 38.
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