Allgemeines[]
Ein Priori Incantatem löst einen "Fluchumkehr-Effekt" aus, bei dem die Flüche und Zauber eines Zauberstabs als Schattenbilder oder Geräusche in umgekehrter Reihenfolge aus dessen Spitze quellen. Der zuletzt ausgesprochene Fluch kommt zuerst, danach folgen die weiter zurückliegenden.
Diese einzigartige Erscheinung entsteht, wenn die Besitzer von Zauberstäben mit Zwillingskernen, diese zwingen gegeneinander zu kämpfen. Zwischen Zauberstäben, deren magische Kernsubstanz von demselben Tierwesen stammt, besteht eine magische Verbindung. Wenn sie aufeinandertreffen, wirken beide nicht wie sonst, sondern hängen zusammen und einer der Zauberstäbe zwingt den anderen, die Flüche und Zauber, die mit ihm bewerkstelligt worden sind, noch einmal darzustellen. Allerdings kommt dieses Phänomen nur sehr selten vor und ist deshalb in der magischen Welt weitgehend unbekannt.
Priori Incantatem im Buch Harry Potter und der Feuerkelch[]
Die Zauberstäbe von Harry und von Voldemort wurden von Mr. Ollivander gefertigt und enthalten im Kern eine Feder vom Schweif desselben Phönix Fawkes. Beim Kampf zwischen Voldemort und Harry auf dem Friedhof von Little Hangleton kam es zur Überraschung beider zu einem derartigen Fluchumkehreffekt:
- Der grüne Lichtblitz des Todes-Fluchs aus Voldemorts Zauberstab und der rote Lichtblitz des Entwaffnungs-Zaubers aus Harrys Zauberstab verbanden sich zu einem dünnen, hellen, sattgoldenen Lichtstrahl. Weder Voldemort noch Harry konnte seinen vibrierenden, energiegeladenen Zauberstab loslassen. Die Duellierenden wurden auf eine ebene Wiese getragen und der goldene Faden faserte sich in tausend neue Lichtfäden auf, sodass beide unter einem goldenen, kuppelförmigen Netz eingeschlossen wurden. Der Gesang des Phönix ertönte. Mit Willenskraft versuchte jeder der beiden Zauberer die eigenartigen Lichtperlen zu dirigieren, die auf dem Strahl entlangglitten. Ohne zu wissen, was dies bewirken würde, schaffte Harry es, die Lichtperlen auf Voldemorts Zauberstab zuzutreiben, bis die erste Perle den Zauberstab berührte. Der Eibenholz-Zauberstab Voldemorts begann mit der Darstellung der letzten Zauber, die er ausgeführt hatte. Als eine Art Echo des Vergangenen spuckte er – immer wieder unterbrochen von Schmerzensschreien für die Cruciatus-Flüche – Nebelgestalten von den Personen aus, deren Tod er bewirkt hatte. So erschienen nach der Ersatzhand für Wurmschwanz nacheinander Cedric Diggory, Frank Bryce, Bertha Jorkins, James Potter und zuletzt Lily Potter.
- Diese Personenechos bargen das Wesen der getöteten Menschen in sich und konnten zu Harry sprechen sowie sich als Schatten am Netz der Kuppel entlang bewegen. Das kräftezehrende Halten der Zauberstabverbindung wurde letztendlich von Harry, auf Anweisung seines Vaters, selbst zerrissen und damit die Rückerinnerung von Voldemorts Zauberstab beendet. Die Kuppel mit den Schatten der Fluchbetroffenen löste sich kurz danach ebenfalls auf (HP IV/34).
- Der für beide wie auch für die zuschauenden Todesser zunächst unerklärliche magische Effekt erwies sich in diesem Fall als eine nicht selbst gesteuerte Möglichkeit für Harry, einen Todes-Fluch abzuwehren.
- Hätte Harry die Verbindung der Zauberstäbe gehalten, wären auch die früher von Voldemort Getöteten erschienen (HP IV/36).
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Anmerkung[]
Aufgrund eines Lektoratsfehlers ist bei der ersten Ausgabe des vierten Harry-Potter-Bandes irreführenderweise die Reihenfolge vertauscht worden, in der Lily und James Potter als Schattengestalten aus Voldemorts Zauberstab kommen.
Dieser Fehler wurde zwar bei den nachfolgenden Ausgaben korrigiert, ist aber noch in die erste deutsche Ausgabe und in die englischen und deutschen Hörbuchausgaben eingegangen (web. archiv JKR beantwortet häufig gestellte Fragen).
Übersetzungskritik[]
Die Bezeichnung Fluchumkehr-Effekt ist irreführend: Im Original heißt dieser Effekt Reverse spell effect, betrifft also nicht bloß Flüche, sondern alle Zauber.